• 02.09.2022 | Testen Sie Ihr Energiewissen

    Solarstrom aus den Bergen – wie geht das?

    Ueli Walther

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    In der Schweiz soll ein grosser Teil des Stromverbrauchs zusätzlich aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Dabei spielt der Ausbau von Photovoltaik (PV) eine wichtige Rolle. Seit Ende August 2022 ist die grösste alpine Solaranlage in der Schweiz in Betrieb. Davon gehört? Was wissen Sie über Strom von der Sonne und AlpinSolar? Testen Sie ihr Wissen in unserem Quiz.

    1. Wie hoch soll der Anteil von Solarstrom am Gesamtstromverbrauch 2050 gemäss Bund sein?

    A)    rund 30 Prozent

    B)    rund 40 Prozent

    C)    rund 60 Prozent

    B – rund 40 Prozent

    Laut den Energieperspektiven 2050+ rechnet das Bundesamt für Energie in seinen Prognosen für das Jahr 2050 mit einer installierten Leistung von rund 34 Terrawattstunden Solarstrom in der Schweiz. Heute beträgt der aktuelle Anteil an Solarstrom nur 2 Terrawattstunden. Der Ausbau von Solaranlagen soll also 17-Fach gesteigert werden. Damit deckt Solarstrom rund 40 Prozent des gesamten Verbrauchs.

    Axpo geht mit ihrem Power Switcher von einem Anteil an 38.17 Terrawattstunden Solarstrom aus, um den errechneten Stromverbrauch von 86.3 Terrawattstunden zu decken. 

    2. Was ist das meist eingesetzte Material in Solarzellen?

    A)    Chrom

    B)    Nickel

    C)    Silizium

    C - Silizium

    Eine Solarzelle ist in etwa so gross wie eine Handfläche und besteht aus zwei Schichten, die zusammen zwei bis drei Zehntel Millimeter dick sind. Heute werden die meisten Solarzellen aus Silizium hergestellt. Deren Grundstoff Quarzsand ist in ausreichender Menge auf der Erde vorhanden - und Silizium gilt als umweltverträglich. Wie und wann die Solarzelle ihren Weg ans Licht fand, lesen Sie hier.

    3. Ende August 2022 ging die grösste alpine Solaranlage in der Schweiz vollständig in Betrieb. Wo genau?


    A)    An der Staumauer des Muttsees auf 2500 m.ü.M.

    B)    Bei der Staumauer des Limmernsees auf 1857 m.ü.M

    C)    Am Oberblegisee oberhalb von Braunwald auf 1422 m.ü.M.

    A – Auf 2500 Metern Höhe an der Staumauer des Muttsees

    Das Pionierprojekt befindet sich in einer Höhe von 2500 an der Staumauer des Muttsees. Diese ist mit 1054 Metern die längste Staumauer der Schweiz und die höchstgelegene in Europa. 250 0000 Kubikmetern Beton wurden in dieser Schwergewichtsstaumauer verbaut, im See können bis 23 Millionen Kubikmeter Wasser gestaut werden. Die Stauanlage gehört zum Pumpspeicherwerk Limmern (PSWL), das wie eine grosse Batterie in den Alpen funktioniert.

    Zum Solar-Pionierprojekt sagt Axpo CEO Christoph Brand: «Wir sind stolz, dass es uns gemeinsam mit starken Partnern gelang, die grösste alpine Solaranlage zu realisieren und damit die Energiewende in der Schweiz vorwärts zu bringen»

    Axpo-CEO Christoph Brand

    4. Axpo hat für den Bau einen starken Partner gesucht. Wer ist es?

    A)    EKZ

    B)    EWZ

    C)    IWB 

    C - IWB

    Die Energiexperten Axpo und IWB haben sich zusammengetan, um die Stauseemauer am Muttsee in die grösste alpine Solaranlage der Schweiz zu verwandeln. «Wir streben eine konsequent klimafreundliche Energieversorgung an. Teil davon ist der Ausbau der Stromproduktion aus Solarenergie mit gezielten Investitionen in der Schweiz», sagt dazu Claus Schmidt, CEO von IWB.

    5. Wer übernimmt den Strom für eine Dauer von 20 Jahren zu einem festen Preis 


    A)    Coop

    B)    Denner

    C)    Lidl

    B – Denner

    Der dritte im Bunde mit Axpo ist Denner, der grösste Discounter der Schweiz. Für Denner-CEO Mario Irmiger macht das Engagement Sinn: «Mit diesem Pionierprojekt setzen wir einen weiteren Meilenstein in unserer Nachhaltigkeitsstrategie und bekräftigen unser Engagement für die Klimaziele. Unser Ziel ist, auch weiterhin ausschliesslich Strom aus erneuerbarer Quelle zu beziehen, um den verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen zu fördern.»

    Denner-CEO Mario Irmiger

    6. Wie nennen Fachleute diese Art eines langfristigen Stromabnahmevertrags mit einem festen Preis?

    A)    Power Purchase Agreement

    B)    Fix Power Deal

    C)    Long-time Power Agreement

    A – Power Purchase Agreement (PPA)

    PPA sind in der Schweiz noch nicht breit bekannt, verbreiten sich aber weltweit rasch. Sie ersetzen die anonyme Strombeschaffung aus unbekannten Quellen. PPA haben einen besonderen Stellenwert, weil sie die Umstellung zu einer erneuerbaren Energieversorgung beschleunigen. Sie schaffen Transparenz und helfen Konsumenten einen direkten Bezug zu «ihrer» Stromquelle herzustellen.

    PPA sind mit Solaranlagen aber auch mit Wasserkraftwerken möglich. Je mehr Strom über PPA direkt an die Konsumenten gelangt, desto kleiner wird der Anteil nichterneuerbaren Stromverbrauchs.   

    7. Wie viel Strom liefert die AlpinSolar-Anlage?


    A)    2,2 Megawatt

    B)    2,2 Gigawattstunden

    C)    3,3 Gigawattstunden

    C - 3,3 Gigawattstunden

    Achtung, beim Strom muss man zwischen Leistung, gemessen in Kilowatt und Produktion, gemessen in Kilowattstunden unterscheiden. Die Anlage am Muttsee produziert bei einer Leistung von 2,2 Megawatt in einem Jahr durchschnittlich 3,3 Gigawattstunden Strom. 

    8. Montiert wurden an der Muttsee-Staumauer 4872 Solarpanels. Wie gross ist die Fläche der Solaranlage?

    A)    1500 Quadratmeter

    B)    10 000 Quadratmeter

    C)    20 000 Quadratmeter 

    B – 10 000 Quadratmeter

    Die Fläche der Solaranlage am Muttsee entspricht damit der Grösse von rund anderthalb Fussballfeldern. Die Muttsee-Staumauer ist dank ihrer bestehenden Infrastruktur, ihrer Ausrichtung und Höhenlage ausserordentlich gut für Solarenergie geeignet: 

    • Aufgrund der alpinen Lage auf 2500 m.ü.M. ist dort die Solarkraft besonders effektiv und liefert dank Reflexion am Schnee und wenig Nebel (besonders im Winter) viel Strom.
    • Die Muttsee-Staumauer ist nach Süden ausgerichtet und damit den ganzen Tag besonnt.
    • Die Muttsee-Staumauer hat einen optimalen Neigungswinkel – Schnee rutscht von alleine ab.
    • Es konnte auf vorhandene Infrastruktur gebaut werden, wo auch ein Netzanschluss vorhanden war. 

    9. Was ist das Besondere an einer in den Alpen gelegenen Solaranlage im Vergleich mit einer Anlage im Flachland?


    A)    Sie produziert mehr Strom im Sommer

    B)    Sie produziert mehr Strom im Winter

    C)    Sie ist einfacher zu warten

    B – Sie produziert mehr Strom im Winter als eine vergleichbare Anlage im Flachland

    Die Schweiz produziert im Winter deutlich weniger Strom als sie verbraucht. Es fehlt also im Winter Strom, der importiert werden muss. Dies dürfte sich in den nächsten Jahren deutlich verstärken, wenn die AKWs in der Schweiz in den nächsten Jahren vom Netz genommen werden. Deshalb ist es wichtig, Lösungen zu finden, um im Winter zusätzlichen Strom aus erneuerbaren Quellen zu produzieren. Die alpine Solar-Grossanlage in den Glarner Alpen leistet dazu einen Beitrag: Sie liefert dreimal mehr Strom in den Wintermonaten als eine vergleichbare Anlage im Mittelland.

    Denn: Die Solaranlagen im Flachland liegen während den Wintermonaten häufig unter einer Nebeldecke – in hohen Lagen gibt es viel weniger Nebel und damit mehr Sonneneinstrahlung. Ausserdem haben es PV-Anlagen gerne kalt. Der Wirkungsgrad von Solarmodulen ist bei tiefen Temperaturen höher als wenn es heiss ist. Und schliesslich wird das Sonnenlicht von der Schneedecke reflektiert, was zu einer höheren Solarstrom-Ausbeute führt. Das nennt man Albedo-Effekt. Zudem ist der Neigungswinkel der Staumauer optimal für die Solarstromproduktion im Winter. Mehr dazu hier.

    10. Was kann man mit einer Kilowattstunde Solarstrom machen?

     

    A)    240 Eier kochen

    B)    30 Stunden Fernsehen

    C)    10 Stunden am Computer arbeiten

    A – 240 Eier kochen

    Wir geben zu, das war jetzt etwas tricky. Bei einem durchschnittlichen TV reicht 1 kWh etwa für 15 Stunden, bei einem Computer sind es 7 Stunden. Mit einer Kilowattstunde Strom können sie aber auch 5 Kilogramm Wäsche bei 60 Grad waschen, 93 Minuten Staubsaugen, 86x Geld am Bankomaten abheben oder 21 Minuten U-Bahn fahren.

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    8-10 richtige Antworten

    Helles Köpfchen: Ihr Wissen in Sachen AlpinSolar überstrahlt sogar die Sonne. Glückwunsch!

    4-7 richtige Antworten

    Ganz ordentlich: Ihrem Wissen geht es wie der Sonne – sie glänzt leider auch nicht 24 Stunden pro Tag. Wollen Sie das ändern? Dann informieren Sie sich hier über Solarenergie und AlpinSolar.

    1-3 richtige Antworten

    Es werde Licht: Da haben Sie aber nicht eben geglänzt beim Thema AlpinSolar. Das geht doch besser, oder? Hier gibt es Informationen zu Solarenergie und AlpinSolar.

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