• 22.05.2018 | …zum sauberen Garten

    Mit Schweizer Lärche…

    Jeanette Schranz

    Autorin

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    Die Lärche ist ein einheimischer Baum und gehört in die Schweizer Wälder. Am liebsten wächst sie oberhalb von 1‘400 m ü. M., vor allem in den Gebirgstälern des Tessins, Wallis und Graubündens. Es erstaunt daher nicht, dass gerade die in Graubünden ansässige Axpo Tochtergesellschaft Tegra eine clevere Idee damit hatte: Die Lärchenrinde wird aufwändig veredelt und findet ihren Platz neu in Ziergärten.

    Das Lärchenholz ist unter den europäischen Nadelnutzhölzern das schwerste und härteste und zudem sehr beständig gegen Witterung. Der sommergrüne Bau wird v.a. im Möbelbau oder als Bauholz im Innenausbau, bei Wohnbauten und Brücken verwendet. Im Vordergrund steht bei der Bearbeitung das Holz, nicht aber deren Rinde. Doch die Lärchenrinde hat Potenzial. Das hat Axpo erkannt und lässt sie seit knapp einem Jahr bei Tegra in Domat/Ems weiterverarbeiten und zu einem optisch ansprechenden, qualitativ hochwertigen Gartenprodukt veredeln.

    Die Lärchenabdeckrinde kann im Garten unterschiedliche eingesetzt werden.
    Gepflegt und nachhaltig

    Die Lärchenabdeckrinde ist v.a. im Frühling und im Herbst von Hobbygärtnern und von Gartenbauunternehmen besonders gefragt. Sie wird zur Dekoration in Gartenanlagen und auf Gehwegen eingesetzt und ziert den Boden. Zum einen lockert die Rinde die Bepflanzung links und rechts optisch auf, zum anderen kann die Rinde auch für kleine Gehwege zwischen den Beeten dienen. Die Rinde macht sich aber nicht nur gut zwischen den Farben der Pflanzen, sondern unterdrückt gleichzeitig auch Unkraut. Die Chemikalien gegen das unerwünschte Wuchern von Unkraut kann man sich mit der dekorativen Lärchenrinde also sparen.

    Wie der Baum zum Namen kam

    Der Name Lärche leitet sich ab von Larix. So nannten die Gallier diesen seltsamen Baum, der sich vom sommerlichen Frischgrün bis in den Herbst ins leuchtende Goldgelb verwandelt, um nach kurzer Zeit kahl dazustehen. Vom Althochdeutschen «Laihta», «Larihha» oder «Lericha» über «Larche» oder «Lerche» im Mittelhochdeutschen kam es schlussendlich zur uns geläufigen «Lärche» mit «ä» als klarer Abgrenzung zum gleichnamigen Vogel, der Lerche.

    Die Herstellung

    Das geschlagene Lärchenstammholz wird im Wald oder in einer Sägerei entrindet. Das Holz stammt dabei grösstenteils aus dem Kanton Graubünden, wo ein hoher Lärchenanteil vorherrscht.

    Axpo Tegra kauft die Rinde ein und transportiert sie per LKW nach Domat/Ems. Dort wird die Lärchenrinde in einem modernen Trocknungsprozess in Containern während drei bis vier Tagen getrocknet, bis das Produkt nur noch einen Wassergehalt von max. 18 % aufweist. Nach der Trocknung wird das Material auf eine Körnung von 25 – 40 mm gesiebt und grössere Stücke werden auf diese Grösse zerkleinert. Im Vergleich zu nichtgetrockneten Abdeckprodukten haben die Lärchenschnitzel von Tegra den Vorteil, dass sie länger haltbar, geruchsneutral und leichter im Transport sind. Nach dem Verarbeiten verkauft Axpo das Produkt an einen externen Abnehmer. Dieser sackt die Rinde ab und verkauft sie im Einzelhandel.

    Ein halbes Jahr Strom für die Stadt Chur

    Neben der Aufbereitung von Holzschnitzel beschäftigt sich Axpo Tegra vor allem mit der Stromproduktion: Sie ist die Hauptabnehmerin von Energieholz aus dem Bündner Wald. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Bewirtschaftung des Waldes, zur Waldpflege und zur Minimierung von Naturkatastrophen. Mit dem Anbau einer Schnitzeltrocknungsanlage konnte 2016 das Holzkraftwerk in Domat/Ems den Produktionsbetrieb erhöhen, so dass die Axpo Tegra AG eine grosse Menge an Holz aus Graubünden und den benachbarten Gegenden entgegennehmen kann. Pro Jahr werden rund 220‘000 Tonnen Holz für die Energieproduktion verwertet. Dadurch kann das Holzkraftwerk die ganze Stadt Chur ein halbes Jahr lang rund um die Uhr mit Strom versorgen.

    Axpo Tegra AG

    Die Axpo Tegra AG betreibt in Domat/Ems das grösste Biomassekraftwerk der Schweiz. Das ökologische Holzkraftwerk verwertet Holzschnitzel von Holzabfällen aus Wald, Feld und Garten. Neben Strom entsteht als Prozesswärme heisser Wasserdampf. Dank diesem konnte die benachbarte Ems-Chemie AG ihren CO2-Ausstoss um 85 Prozent reduzieren. Neben 25 eigenen Arbeitsplätzen und ca. 60 Arbeitsplätzen bei Partnerfirmen generiert die Axpo Tegra AG in Graubünden eine jährliche Wertschöpfung in Höhe von CHF 21,5 Mio. Direkt in ihrem Holzkraftwerk und indirekt in der Forstwirtschaft sowie dem Transportgewerbe bietet die Axpo Tegra AG 85 Arbeitsplätze.

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