15.06.2015 - Trotz erfreulicher Fortschritte bei der Umsetzung ihrer Strategie der Optimierung des Kerngeschäfts, der Kostensenkung und der Erschliessung neuer Ertragsquellen resultiert für die Axpo Holding AG im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2014/15 unter dem Strich ein Rückgang bei den wichtigsten Kennzahlen. Hauptgrund dafür sind die anhaltend tiefen Grosshandelspreise für Strom.
Axpo erzielte im ersten Halbjahr 2014/15 eine konsolidierte Gesamtleistung von 3073 Mio. CHF und ein Betriebsergebnis (EBIT) von 518 Mio. CHF. Die Gesamtleistung ging gegenüber dem Vorjahr um 13,9% zurück, was hauptsächlich auf die tieferen Preise im Strommarkt zurückzuführen ist. Auch beim Halbjahres-Betriebsergebnis (EBIT) verzeichnete Axpo im Vergleich zum Vorjahr (545 Mio. CHF) einen Rückgang. Das Unternehmensergebnis war mit 429 Mio. CHF um 14,5% tiefer als in der Vorjahresperiode (502 Mio. CHF). Aufgrund des gleichzeitig gesunkenen Betriebsaufwands hielt sich der Rückgang in Grenzen. Diese Entwicklung zeigt, dass die 2014 ergriffenen und konsequent umgesetzten Massnahmen für Kosteneinsparungen erste Früchte tragen. Trotz der operativen Fortschritte erwartet Axpo unter den gegebenen Marktbedingungen und angesichts des tiefen Euro-Wechselkurses für das laufende Geschäftsjahr 2014/15 keine Verbesserung der Ergebnisse.
Zunehmend zurückhaltender wird die Investitionspolitik von Axpo: Aufgrund der gezielten Priorisierung von rentablen Projekten erreichten die Nettoinvestitionen im ersten Semester die Summe von 365 Mio. CHF. Im Vorjahr hatten sie mit 399 Mio. CHF noch leicht höher gelegen.
Das Eigenkapital des Konzerns sank zwar im Vergleich zum Vorjahr von 8960 Mio. CHF auf 7766 Mio. CHF – im Vergleich zum Jahresabschluss 2013/14 erhöhte es sich aber, u.a. bedingt durch den erstmaligen Verzicht auf eine Dividendenausschüttung, um 249 Mio. CHF. Die nach wie vor starke Kapitalbasis und die breite Expertise in allen Wertschöpfungsbereichen von der Produktion bis zur Verteilung und zum Vertrieb von Strom bleiben die wichtigsten Grundlagen, um die Axpo Gruppe für die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft zu rüsten.
Angesichts der nach wie vor äusserst herausfordernden Marktbedingungen bleiben die nachhaltige Sicherung der Rentabilität und der Kapitalmarktfähigkeit weiterhin das oberste strategische Ziel von Axpo. Erreicht werden soll dies nicht nur über eine geringere Kostenbasis, sondern auch über die Erschliessung neuer Geschäftsfelder. Axpo konnte in den zurückliegenden Monaten einige wichtige Erfolge erzielen. Dazu zählen etwa das gemeinsam mit Coop erarbeitete Projekt für Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz oder der Fortschritt beim Ausbau der Aktivitäten im Energiehandel in Europa: So wurde Axpo nicht nur erstmals als weltweit führende Stromhändlerin ausgezeichnet, sondern konnte im Origination-Geschäft mit innovativen und massgeschneiderten Produkten und Dienstleistungen in verschiedenen Ländern namhafte Kundengewinne verzeichnen.
Die Strategie, erprobte Geschäftsmodelle in zusätzlichen Märkten zu implementieren, zahlt sich aus. Axpo verfolgt den Ansatz, in den wichtigen Märkten Europas mit lokalen Spezialisten vor Ort präsent zu sein. Seit dem Frühjahr hat Axpo auch eine eigene Geschäftsstelle in Amsterdam, von wo aus der niederländische Markt betreut wird.
Zudem sieht Axpo gute Chancen, das in über 20 europäischen Märkten erfolgreich aufgebaute Origination-Geschäftsmodell auch ausserhalb Europas einzusetzen. In den USA wurde ein klares Wachstumspotenzial identifiziert. Im Fokus stehen dabei zwei regionale Märkte in Nordamerika, die den europäischen Märkten sehr ähnlich sind: Texas und der Nordosten der USA. Axpo wird dort wie in Europa auf Handel und Energielösungen für die Industrie, Kraftwerke und Energieversorgungsunternehmen setzen. So strebt Axpo beispielsweise an, grosse Industriekunden mit Strom zu beliefern oder die Stromproduktion aus Windkraftwerken zu vermarkten. Der Markteintritt in den USA ist für das kommende Geschäftsjahr 2015/16 geplant.
Eine Schlüsselrolle in der Strategie von Axpo spielen die erneuerbaren Energien. Ein wichtiger Pfeiler ist dabei der Offshore-Windpark Global Tech I vor der deutschen Nordseeküste, der im vergangenen Jahr fertig errichtet wurde. Aktuell werden fortlaufend die Turbinen in Betrieb genommen. Noch diesen Sommer sollen alle 80 Anlagen des 400 MW Windparks am Netz sein und Strom einspeisen.
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