• 21.01.2021 | Am Muttsee Berge bestaunen und kühle Bergluft atmen

    Ab in die Höhe!

    Der Muttsee ist nicht nur Teil des neuen Pumpspeicherwerks Limmern von Axpo und der grössten alpinen Solaranlage der Schweiz, sondern auch ein Paradies für Wanderer. Die idyllisch gelegene Muttseehütte lädt auf 2501 m.ü.M mit ihren 69 Schlafplätzen zum Übernachten ein. Ein cooler Ausflug aus dem sommerheissen Flachland ist garantiert.

    Uff, geschafft. Hurtig den Rucksack auf den Boden stellen und die paar wenigen Schweisstropfen abwischen. Schliesslich will man will ja nicht «erschöpft wirken», auch wenn die über 600 Höhenmeter, die zu bewältigen sind, einem etwas ins Schnaufen bringen. Die Panoramasicht mit Nüschenstock, Ruchi, Muttstock, Selbsanft und vielen weiteren Glarner Gipfeln ist verdienter Lohn für den kleinen Effort. 

    Wir befinden uns auf 2500 Metern über Meer. Hier steht die höchstgelegene Staumauer Europas, die mit 1054 Metern auch die längste der Schweiz ist: Die Staumauer und der Muttsee gehören zum neuen Axpo Pumpspeicherwerk Limmern mit 1000 MW Pump- und Turbinierleistung. Hier wird im Sommer 2021 die grösste alpine Solaranlage der Schweiz realisiert. Eine echte Pionierleistung in Partnerschaft zwischen Axpo, IWB und Denner.

    Mit dem Pumpspeicherwerk Limmern verfügt Axpo über eine Riesen-Batterie in den Glarner Alpen. Wie es funktioniert, erklärt dieser Film: 

    Ab in den Stollen

    In den Sommermonaten sind See und Hütte auf der Muttenalp auf einem ganz speziellen Weg erreichbar. Und das geht so: von Linthal-Tierfehd mit der Luftseilbahn der Kraftwerke Linth-Limmern - hinauf zur Bergstation. Von hier führt ein rund drei Kilometer langer Weg durch den Kraftwerksstollen hinüber zum Limmernsee.

    Plong – plong – plong: Die Schritte der Wanderer beim Gang durch den eher kühlen, mit Neonröhren weiss und blau beleuchteten Stollen, hallen. Für den Laien geheimnisvolle, grellgelb leuchtende, Markierungen an den Felswänden lassen ein bisschen Abenteuer-Stimmung aufkommen: Die Kulisse im Stollen könnte glatt aus einem «Indiana-Jones»-Film sein.

    Nach knapp drei Kilometern Marsch untertags, stösst man eine kleine graue Türe auf und tritt hinaus ins Sonnenlicht und an den türkisfarbenen Limmernsee. Von hier geht es auf einem im ersten Teil sanierten und recht breiten, dann immer schmaler werdenden Wanderweg «stotzig» hinauf zur Muttseehütte und zum gleichnamigen See. Der Weg führt an zwei Felsnasen vorbei (mit Ketten gesichert) und schlängelt sich dann über blumige Matten weiter hinauf. Und mit etwas Glück kann man als «Frühaufsteher» auch Steinwild, Gämsen, Schneehühner, Steinadler, Murmeli oder Füchse beobachten. Hier gibt es die Fotos dazu  – echt sehenswert!

     

    Oase auf 2501 Metern über Meer

    Alternativ kann man von der Bergstation über einen abwechslungsreichen Wanderweg über Chalchtrittli, Nüschen und Muttenwändli zur Hütte gehen. Dieser Weg ist zwar an exponierten Stellen mit Ketten versehen, aber trotzdem nur schwindelfreien Berggängern zu empfehlen, da er im unteren Drittel teils ausgesetzt ist.

    Die Muttseehütte, die sich als eine «Oase auf 2501 m.ü.M.» bezeichnet, verfügt über 69 Schlafplätze in Schlafsälen à 8, 12 oder 14 Personen sowei ein Zimmer (3 Personen). Hüttenwartin Claudia und ihr Team sorgen für das leibliche Wohl. Sie sind Köche, Zuckerbäcker, Servierdüsen, Haushälter & Gouvernanten, Handwerker und Gastgeber. Und tun das mit Leib und Seele.

    Axpo-4-Seen-Wanderung

    Was für die einen Ziel und Nachtlager, ist für die anderen ein Zwischenstopp auf ihrem Weg über Kistenpasshütte und den Kistenpass hinüber in die Surselva und hinab nach Brigels (ca. 7.30 h Marschzeit, 20,2 km, 1078 Meter aufwärts, 1670 Meter abwärts).

    Auf einem schmalen Pfad geht es hinauf zur «Chistli-Hütte». Wie ein Adlerhost klebt diese am Felsen. Die Aussicht auf Selbsanft, Bifertenstock und Tödi ist imposant, der Tiefblick hinunter auf den Limmernsee atemberaubend.

    Von hier ist der höchste Punkt der Wanderung, auf 2729 m.ü.M., über eine Eisentreppe schnell erreicht. Und dann kennt der Weg nur noch eine Richtung, abwärts, zuerst nur leicht Richtung Kistenpass, dann etwas steiler links vorbei an der Bifertenhütte und ganz hinunter ins Dorf Brigels.

    Der zweite Tag dieser Axpo-4-Seen-Tour ist dann etwas weniger anspruchsvoll. Vorbei am Stausee Lag da Breil (gehört zur Kraftwerk Frisal AG, Axpo Hydro Surselva) kommt man nach Waltensburg und Andiast. Von dort geht es hinauf auf 1452 m.ü.M. zum Lag da Pigniu (Panixersee/Kraftwerke Illanz AG), um den See mit den wunderschönen Wasserfällen herum und hinunter nach Pigniu (ca. 4.50 h Marschzeit, 17,3 km, 569 aufwärts, 538 abwärts).

    Für geübte Berggänger bietet sich auch eine Zweitagestour mit Übernachtung in der Bifertenhütte an, von wo es am nächsten Tag erneut über einen Pass geht. Einen Pass, den auch der russische General Suwarow bei seiner Alpenquerung 1799 mit seinem rund 25'000 Mann starken Heer auf dem Weg zurück nach Russland (mehr Infos hier) querte: der Panixerpass. Der Weg bis hinunter nach Elm ist in 7-8 Stunden machbar.

    Und übrigens: So wurde das PSWL gebaut:

    Und wer zu bequem ist zum Wandern, hier kann man die Landschaft ganz einfach überfliegen

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