Erneuerbare Energie aus biogenen Abfällen

Axpo ist die grösste Schweizer Produzentin von erneuerbaren Energien. Die klimaneutrale Quelle der Biomasse wird von Axpo unter anderen intensiv genutzt, um die Energiewende in der Schweiz im Sinne der Energiestrategie 2050 aktiv voran zu treiben.

Energiestrategie 2050

Die Nuklearkatastrophe von Fukushima im Jahre 2011 hat die Energiedebatte in der Schweiz massgebend angestossen. Das Ereignis determinierte den mehrheitsfähigen Beschluss über den Ausstieg aus der Atomenergie. Zwei Jahre später verabschiedete der Bundesrat eine Botschaft zum neuen Energiegesetz, welche das Fundament für die Energiestrategie 2050 legt. Die rechtliche Grundlage der heute verfolgten Energiestrategie 2050 basiert auf dem revidierten Energiegesetz (EnG), welches am 21. Mai 2017 in einer Volksabstimmung angenommen wurde und am 1. Januar 2018 in Kraft getreten ist.

Die drei Stossrichtungen des neuen EnG adressieren:

die Steigerung der Energieeffizienz
den Ausbau der erneuerbaren Energien
den Atomausstieg

(Bundesamt für Energie BFE, 2018)

Die Axpo Biomasse AG leistet bereits heute einen wesentlichen Beitrag an die nachhaltige und klimaneutrale Energieproduktion in der Schweiz. Durch die Vergärung von biogenen Abfällen entsteht Biogas, Strom und Wärme, sogenannte «neue erneuerbare Energie». Damit die Schweiz auch langfristig mit erneuerbarer Energie versorgt werden kann, will Axpo Biomasse einen Beitrag leisten und investiert in den Ausbau ihrer Tätigkeiten, ganz im Sinne der Energiestrategie 2050. Gegenüber dem Jahr 2020 soll die inländische «neue erneuerbare Energieproduktion» (ohne Wasserkraft) bis 2035 nämlich von 4'400 GWh auf 11'400 GWh gesteigert werden, was einer Erhöhung von rund 160 % entspricht.

Biomassepotentiale

Biomasse ist ein Energieträger, welche ihre Energie über den Vorgang der Photosynthese durch das Pflanzenwachstum gewinnt. Energieprodukte aus Biomasse haben Zukunft, denn die Potentiale in der Schweiz sind hoch. Das nachhaltige zusätzliche Potential von Schweizer Biomasse, welches sich aus dem theoretischen Potential abzüglich den ökologischen und ökonomisch-technischen Restriktionen ergibt, liegt bei 97 Petajoule (PJ) Primärenergie pro Jahr. Dies entspricht umgerechnet rund 26'900 GWh. Die Sekundärenergie liegt unter Betrachtung der Effizienz der Energiequelle und dem Wirkungsgrad tiefer. 50 PJ entfallen auf verholzte Biomasse, 47 PJ auf nicht verholzte biogene Abfälle. Vergleicht man dabei die aktuelle Stromproduktion aus Biomasse, liesse sich der Anteil daraus fast verdreifachen.

Energienutzung

Das Multitalent Biomasse bringt verschiedene erneuerbare, CO2-neutrale Energieformen hervor. Wärme, Strom, Biogas in Form von Biomethan und Bioethanol können gewonnen werden. Die Axpo Biomasse AG mit ihren 15 Trockenvergärungsanlagen produziert Wärme, Strom und Biogas. Diese Energien können u.a. für die Beheizung von Immobilien oder für die Mobilität genutzt werden.

Insgesamt produziert Axpo Biomasse (inkl. Beteiligungsgesellschaften) jährlich rund 75 GWh erneuerbare Energie aus Biomasse. Mit dieser Energie könnten rund 17'000 Haushalte mit Energie versorgt werden (dies entspricht in etwa der Bevölkerung der Stadt OIten).