28.04.2025 – Rund um das Hydraulische Kraftwerk Beznau (HKB) finden von Anfang Mai bis ca. Ende Jahr umfangreiche Bauarbeiten statt. Im Rahmen der Neukonzessionierung setzt Axpo mehrere ökologische Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen um.
Im Sommer 2023 hat Axpo vom Aargauer Regierungsrat eine neue Konzession für den Betrieb des HKB erhalten. Diese trat rückwirkend auf den 29. August 2022 in Kraft und dauert bis 2052.
Im Rahmen der Konzessionserneuerung sind sechs Massnahmen zum ökologischen Ersatz und Ausgleich am linken und rechten Ufer der Restwasserstrecke und des Staubereichs vorgesehen. Der Fokus liegt bei der Aufwertung von Wasserlebensräumen. Zudem kann oberhalb des Stauwehrs die ökologische Situation des Wildtierkorridors von nationaler Bedeutung, der Jura und Ostschweiz verbindet, verbessert werden.
Rund acht Monate Bauzeit
Anfang Mai beginnt Axpo mit der Umsetzung der vorgesehenen Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen. Diese Arbeiten werden bis ca. Ende Jahr andauen. Zu den Massnahmen gehören:
- Linkes Ufer der Restwasserstrecke: Acht Buhnen (quer in die Aare gebaute Strukturen) aus Steinblöcken und Totholz sorgen für Auflandungen, Strömungsvielfalt und wichtige Rückzugsgebiete für Fische und andere aquatische Lebewesen.
- Rechtes Ufer der Restwasserstrecke: Eine Kiesbank wird auf einer Fläche von bis zu 10.000 m² aufgelockert, um sie wieder als Laichgebiet für kieslaichende Fische wie die Nase und Äsche nutzbar zu machen. Ergänzende Strukturelemente schaffen Unterstände und fördern die Jungfischentwicklung sowie die Lebensraumqualität.
- Flachsee bei Grossmatt/Au: Durch den Rückbau eines Uferdamms entsteht ein Flachsee, der ideale Aufzuchtgewässer für Jungfische sowie Rückzugsgebiete bei Hochwasser bietet. Der entstehende Bruchwald (permanent nasser, sumpfiger Wald) und neue Strukturen fördern zusätzlich pflanzenlaichende Fischarten und verbessern die Vernetzung terrestrischer und aquatischer Lebensräume.
- Wildtierwarteraum bei Grossmatt/Au: Ein geschützter Bereich mit einheimischen Pflanzen und Kleinstrukturen bietet Wildtieren, die den überregionalen Wildtierkorridor nutzen, einen Erholungsraum. Magerwiesen, Feuchtbiotope und Rückzugsorte fördern seltene Arten wie Kleinsäuger, Reptilien und Insekten.
- Seitengewässer Kumetmatt/Stalde: Ein 400 Meter langes Seitengewässer mit Kiesinseln, Buchten und Strukturelementen wird geschaffen, um neue Lebensräume für Fische und die Entwicklung eines Auenwaldes durch natürliche Sukzession zu fördern.
- Amphibiengewässer Kumetmatt/Stalde: Mehrere Tümpel, die periodisch austrocknen, werden angelegt, um Amphibien wie typische Auenbewohner zu unterstützen und Fressfeinde zu reduzieren. Strukturen wie Asthaufen bieten zusätzliche Lebensräume.
Diese Massnahmen schaffen wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, verbessern die ökologischen Bedingungen entlang der Aare und stärken die Vernetzung von aquatischen und terrestrischen Biotopen.