24.09.2024 | Axpo Niederlande: die ersten 10 Jahre
Zum 10-Jahr-Jubiläum blickt Axpo Niederlande auf eine Dekade voller Wachstum und Innovation zurück. Seit den Anfängen hat sich die in Amsterdam ansässige Tochtergesellschaft als bedeutende Akteurin im niederländischen Energiesektor etabliert. Das Team hat es geschafft, sich in einem dynamischen Umfeld zu behaupten, geprägt durch den Aufstieg von Stromabnahmeverträgen (PPAs) und sich verändernde Subventionen. Dank ihrer unternehmerischen und zuverlässigen Arbeitsweise konnte Axpo Niederlande eine treue Kundschaft aufbauen.
Seit der Unterzeichnung des ersten PPAs im Jahr 2015 hat Axpo zahlreiche Deals zwischen Entwicklern und Abnehmern vermittelt, gestützt auf strategische Partnerschaften mit unabhängigen Energieversorgern, eine flexible und wenig hierarchische Struktur sowie ein starkes Engagement für Innovation. In den kommenden Jahren wird Axpo Niederlande weiterhin die Energiewende vorantreiben, insbesondere durch erneuerbare PPAs, Marktzugänge, Risikomanagement und Unterstützung für industrielle, gewerbliche und öffentliche Grossverbraucher sowie durch die Bereitstellung von Strom- und Gasversorgung.
Zur Jubiläums-Feier möchten wir wissen, wie Axpo Niederlande die aktuellen Herausforderungen im Energiebereich beurteilt und welche Insider-Erwartungen sie an künftige Marktentwicklungen hat.
Bram Van der Lee, Head of Portfolio Management bei Axpo, erkennt in den kommenden zehn Jahren gewaltige Marktveränderungen: «Die erneuerbaren Energien boomen, und gleichzeitig wird in den Niederlanden Gas schrittweise abgeschafft. Es bedarf massiver Investitionen in das Stromnetz, um die Zunahme erneuerbarer Energien zu bewältigen.» Dabei sieht Van der Lee Chancen in der lokalen Flexibilität auf der Angebots- und Nachfrageseite. Er ist überzeugt, dass Energieverbraucher in Zukunft sensibler auf die Preisunterschiede im Tagesverlauf reagieren werden – sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen. «Am Ende müssen wir die richtigen Anreize setzen, damit Verbraucher und Produzenten die besten Entscheidungen treffen.»
Siddharth Unni, Senior Originator, prognostiziert, dass Power Purchase Agreements (PPAs) in zehn Jahren zum Marktstandard gehören werden. «Was heute noch massgeschneidert ist, könnte in Zukunft durch standardisierte Verträge abgelöst werden, was den Prozess effizienter und transparenter macht», erklärt Unni. Dennoch bleibe Axpos Rolle bestehen: «Wir übernehmen Risiken, die unsere Kunden nicht tragen können oder wollen. Das wird auch in zehn Jahren der Kern unseres Geschäfts sein.»
Alexander Hunink, ebenfalls Senior Originator, sieht eine verstärkte Professionalisierung der Energieeinkaufsabteilungen in den kommenden Jahren: «Unternehmen werden immer genauer darauf achten, wann und welche Energie sie zu welchen Konditionen einkaufen.» Faktoren wie PPA, Batteriespeicher und Regelungen führen dazu, dass sich die Energieverwaltung innerhalb von Organisationen zunehmend professionalisiert. «Wir sehen auch, dass regionale oder zentrale Beschaffung immer häufiger wird», fügt Hunink hinzu.
Ross Quirke, Front Office Business Support Officer, ist sich sicher: «Flexibilität, Zusammenarbeit und Transparenz werden in den nächsten Jahren entscheidend sein.» In einem sich schnell entwickelnden Markt für Nebenleistungen, Ausgleichsenergie und Engpassmanagement sieht er grosse Chancen für Axpo. Zudem werde der Einsatz von algorithmischem Handel zunehmen, was den Entscheidungsprozess weiter beschleunige.
Bart Janssen, Gas Portfolio Manager, erklärt: «Die Niederlande wird sich in einer einzigartigen Position bewegen, da sie Gas sukzessive durch Biogas ersetzen möchten. Während andere Länder auf Gas setzen, geht die Niederlande davon weg – insbesondere durch die Schliessung des Groningen-Feldes», so Janssen. Dennoch werde das Gasnetz während der Übergangsphase eine wichtige Rolle spielen.
Katrijn Coninx, Head of Meter Data and Delivery Management, ist überzeugt, dass Datenmanagement in den kommenden Jahren eine immer grössere Rolle spielen wird: «Wir brauchen mehr Daten, um die Dynamik der erneuerbaren Energien zu bewältigen.» Gleichzeitig warnt sie vor den Grenzen der Datenflut und den steigenden Kosten, die mit der Verwaltung und Analyse dieser Daten einhergehen. «Am Ende wird es darum gehen, einen sinnvollen Ausgleich zwischen Dateneffizienz und Nutzen zu finden», sagt Coninx.
Geschäftsführer Michiel Rutgers sieht grosses Potenzial für Axpo Niederlande in den kommenden Jahren: «Wir möchten unser Portfolio erweitern und auch Flexibilitätsdienste anbieten, insbesondere für Kunden mit flexiblen Anlagen oder eingebetteter Flexibilität.» Rutgers hofft zudem, in den nächsten fünf Jahren Beteiligungen an erneuerbaren Projekten zu erwerben, um das Geschäft weiter auszubauen.
Und wie sieht ein typischer Arbeitstag im Jahr 2034 aus? «Ich hoffe, wir kommen immer noch ins Büro, um uns auszutauschen, Ideen zu entwickeln und gemeinsam Spass zu haben – vielleicht sogar bei einer Partie Tischfussball nach dem Mittagessen», scherzt Rutgers.