Während der nächsten Monate saniert die Kraftwerke Sarganserland AG (KSL) die Stauanlage Gigerwald im Taminatal (SG). Die Arbeiten werden aufgrund der fortschreitenden Verlandung* nötig. Mit der Investition stellen Axpo und KSL die Betriebssicherheit der Anlage langfristig sicher und bekräftigen ihr Engagement zu Gunsten der erneuerbaren Energien in der Schweiz.
Bei der Staumauer Gigerwald der KSL hat die Verlandung heute die Höhe des Grundablasseinlaufs* erreicht. Aktuell ist die Anlage normal betriebsfähig – allerdings könnte es ohne Massnahmen in nächster Zeit zu Einschränkungen des Betriebs kommen. Um die Anlage auch für die nächsten Jahrzehnte sicher betreiben zu können, sind bauliche Massnahmen nötig. KSL wird deshalb während der nächsten Monate die nötigen Arbeiten an der Stauanlage vornehmen. Dabei wird das Einlaufbauwerk zum Grundablass sowie zum Triebwasser* rund 20 Meter nach oben versetzt. Das Bauvorhaben kostet rund 25 Millionen Franken. Die zuständigen Behörden haben die dafür nötigen Bewilligungen bereits Ende 2020 erteilt.
Das Wasserkraftwerk Mapragg wird während der Bauarbeiten nicht in Betrieb sein, da der Stausee Gigerwald komplett entleert werden muss. Die Bauarbeiten erfolgen im Winter, weil in dieser Zeit weniger Wasser fliesst, das durch die Baustelle geleitet werden muss und weil im Sommer die Produktionsverluste grösser wären. Damit die Arbeiten im Winter effizient durchgeführt werden können, werden bereits seit Herbst 2021 erste Vorkehrungen getroffen. Dazu gehören die Umleitung des Verkehrs, Kranmontagen, die Installation einer Betonanlage, die Anlieferung von Baumaterialien und die Erstellung eines Camps für das Personal. Während der Bauarbeiten im Winter werden rund 50 Personen auf der Baustelle arbeiten.
Anfang Oktober wird der Stausee Gigerwald komplett entleert und das Kraftwerk Mapragg ausser Betrieb genommen. Die Arbeiten an der Stauanlage dauern voraussichtlich bis Ende April 2023. Somit soll die Anlage im Frühsommer 2023 wieder in Betrieb gehen.
Aufgrund der Bauarbeiten kommt es in der Region zu Strassensperrungen und Verkehrsumleitungen. Zudem werden die Abflüsse von Tamina und Seez während des Winters leicht erhöht sein, da das Kraftwerk Mapragg nicht in Betrieb ist.
Am Dienstag, 26. April 2022 lädt KSL zu einem Informationsanlass für die Bevölkerung ein. Der Anlass findet um 19 Uhr in der Turnhalle in Vättis statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der Grundablass ist die unterste, verschliessbare Öffnung einer Stauanlage. Er dient beispielsweise dazu, einen Stausee komplett zu entleeren. Für den sicheren Betrieb der Stauanlage ist ein funktionierender Grundablass von zentraler Bedeutung. Schreitet die Verlandung bis auf die Höhe des Grundablasses voran, muss der Betreiber Massnahmen treffen.
Das Wasser, das die Turbine eines Wasserkraftwerks durchströmt und antreibt.
Mit dem Phänomen der Verlandung sind die meisten Wasserkraftanlagen konfrontiert. Flüsse führen Sedimente (Sand, Kies) mit, welche sich dann in den Stauanlagen ablagern. Es gibt verschiedene Ansätze, der Verlandung zu begegnen. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, die Sedimente auszubaggern oder den Stausee auszuspülen. Im Fall der Stauanlage Gigerwald ist allerdings die Variante «Höherlegung des Grundablasses» zielführend.
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