28.03.2024 - Die Schweiz benötigt mehr Strom, um ihre Klimaziele zu erreichen. Damit der Ausbau der Erneuerbaren Realität werden kann, braucht es am 9. Juni ein klares Ja zum Stromgesetz. Um die Versorgungssicherheit weiter zu stärken hat Axpo beschlossen, die technische Machbarkeit eines Betriebs des Kernkraftwerks Beznau über 60 Jahre hinaus abzuklären. Zudem hat Axpo auf die heute endende Ausschreibung des Bundes geantwortet und ein Projekt für ein Reservekraftwerk für Notfälle eingereicht.
Die Schweiz braucht mehr Strom um ihre Klimaziele zu erreichen. Bis zum Jahr 2050 fehlen schweizweit über 50 Terawattstunden (TWh). Das ist deutlich mehr als die gesamte Wasserkraft heute produziert und entspricht 80% des heutigen Stromverbrauchs. Dafür ist ein rascher und deutlicher Zubau der Erneuerbaren nötig. Anzustreben ist ein geeigneter Mix aus Wasser, Sonne, Wind und weiteren Technologien wie beispielsweise Biomasse.
Damit dieser Ausbau Realität werden kann, braucht es ein Ja zum Stromgesetz am 9. Juni 2024. Das Gesetz fördert den Ausbau inländischer erneuerbarer Energiequellen, einschliesslich der Realisierung von 16 Wasserkraftprojekten, um die Schweizer Stromversorgung gerade im Winter zu stärken.
Als grösste Produzentin von erneuerbarer Energie und grösste Stromproduzentin der Schweiz ist für Axpo eine klimaschonende Energieversorgung von grosser Bedeutung. Der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz und in Europa ist ein Pfeiler der Unternehmensstrategie. So installieren wir bereits heute über unser Tochterunternehmen CKW über 700 PV-Anlagen pro Jahr.
Angesichts der potenziell dramatischen Auswirkungen von grossflächigen und länger andauernden Stromausfällen kommt der Versorgungssicherheit höchste Bedeutung zu. Um die Versorgungssicherheit der Schweiz weiter zu stärken hat Axpo ferner beschlossen, die technische Machbarkeit eines Betriebs des Kernkraftwerks Beznau über 60 Jahre hinaus abzuklären. Zudem hat Axpo auf die Ausschreibung des Bundes geantwortet und ein Projekt für ein Reservekraftwerk für Notfälle eingereicht.
Für die Kernkraftwerke in der Schweiz gibt es keine Laufzeitbeschränkung. Sie dürfen betrieben werden, solange sie sicher sind. Axpo plant für das Kernkraftwerk Beznau weiterhin mit 60 Jahren Leistungsbetrieb – prüft nun aber die grundsätzliche Machbarkeit eines Betriebs darüber hinaus. Dabei steht der Aspekt der Sicherheit an oberster Stelle und ist nicht verhandelbar.
Das Kernkraftwerk Beznau erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen. Axpo hat seit Inbetriebnahme über 2,5 Milliarden Franken in die Nachrüstung und Modernisierung der beiden Kraftwerksblöcke investiert. Ob ein Betrieb über die bisher angestrebten 60 Jahre hinaus grundsätzlich machbar ist, hängt von mehreren Faktoren ab, die Axpo nun im Rahmen eines Vorprojekts prüft. Dazu gehören etwa die Integrität zentraler Komponenten (bspw. Reaktordruckbehälter) und die Verfügbarkeit von Personal, Lieferanten und Brennstoff. Axpo hat die dafür nötigen, umfassenden Abklärungen gestartet. Die Arbeiten im Rahmen dieses Vorprojekts werden voraussichtlich rund ein Jahr dauern.
Das Kernkraftwerk Beznau produziert pro Jahr sicher und klimafreundlich rund 6 Terawattstunden Strom, was dem Verbrauch von 1,3 Millionen Vierpersonenhaushalten entspricht. Die Kernenergie ist von besonderer Bedeutung für die Versorgungssicherheit, da sie winterlastig produziert. Im Winter stammt heute fast die Hälfte des in der Schweiz produzierten Stroms aus Kernkraft.
Das Bundesamt für Energie (BFE) hat im Juli 2023 eine Ausschreibung für Reservekraftwerke nach 2026 lanciert, um für Notfälle vorzusorgen und die Stromversorgung in Knappheitssituationen abzusichern. Axpo hat beschlossen, auf die heute endende Ausschreibung des Bundes zu antworten und hat beim BFE ein Projekt für ein Gasturbinenkraftwerk eingereicht, das in einer Mangellage den Stromverbrauch von rund Hunderttausend Haushalten decken könnte. Es wurde in engem Austausch mit lokalen Partnern und kantonalen Behörden erarbeitet und soll im Auhafen in Muttenz BL realisiert werden.
Axpo will das Kraftwerk grundsätzlich mit eMethanol CO2-neutral betreiben. Aufgrund der noch limitierten Verfügbarkeit von eMethanol würde es in der Anfangsphase noch mit fossilen Brennstoffen betrieben. Damit das Reservekraftwerk möglichst nie zum Einsatz kommt, ist der Ausbau der Erneuerbaren in der Schweiz zu beschleunigen. Neben alpinen PV-Anlagen haben vor allem Windanlagen viel Potential, auch zur Winterversorgung beizutragen. Dank den tiefen Kosten von Windkraft ist diese Technologie auch mit Blick auf die Strompreise für Konsumenten attraktiv.
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