22.10.24 - Axpo hat in der polnischen Region Westpommern eine Anlage zur Produktion von grüner Energie aus mehrheitlich landwirtschaftlichen Abfällen erworben. Das Unternehmen plant, in den kommenden Jahren weitere Biogasprojekte im Land zu entwickeln. Polen ist damit eines von fünf europäischen Ländern, in denen Axpo in den Biogasmarkt einsteigt.
Anfang Oktober erwarb Axpo eine Biogasanlage von privaten Aktionären. In den kommenden Monaten wird Axpo die Anlage renovieren und auf den neuesten Stand bringen. Die Anlage ist seit Ende 2020 in Betrieb und befindet sich im Dorf Stare Ślepce in der Region Westpommern. Jährlich verarbeitet sie etwa 20 000 Tonnen landwirtschaftlicher Substrate, die hauptsächlich aus landwirtschaftlichen Abfällen bestehen. Ohne den anaeroben Vergärungsprozess der Anlage würden diese Abfälle grosse Mengen an Methan und CO2 in die Atmosphäre freisetzen. Die Biogasanlage produziert jährlich 6640 Megawattstunden (MWh) Strom sowie organischen Dünger (sogenannten "Gärrest"), der eine CO2-neutrale Bilanz aufweist. Der erzeugte Strom wird in das Netz eingespeist und ist Teil von Axpos grünem Energieportfolio. Der Gärrest wird von Landwirten in der Region zur Düngung ihrer Felder verwendet.
Die Anlage in Stare Ślepce ist die erste Biogasanlage von Axpo in Polen. Das Unternehmen will in Polen weiter wachsen, unter anderem mit der Entwicklung von Biogasprojekten. Diese Aktivitäten sind Teil der umfassenden Strategie der Axpo, die europäischen Märkte mit grünem Gas zu versorgen.
Véronique Abrate, Leiterin Biogas International bei Axpo: «Erneuerbares Gas ist zentral für die Dekarbonisierung des Agrarsektors und die Energiewende, deshalb freuen wir uns darauf, auch in Polen Biogasprojekte zu entwickeln. Dies ist ein interessanter, aufstrebender Markt, dem wir viel zu bieten haben.»
Grzegorz Biliński, Geschäftsführer von Axpo in Polen: «Bisher sind wir im polnischen Markt durch den Handel und Verkauf von Strom und Gas an Geschäftskunden gewachsen. Unsere eigenen Biogasanlagen sind ein wichtiger Meilenstein für uns und tragen zur Diversifizierung unseres Energieportfolios bei. Polen stellt einen grossen Anteil des europäischen Agrarsektors dar, was es zu einem attraktiven Markt für die Entwicklung von Projekten macht, die landwirtschaftliche Abfälle zur Energiegewinnung nutzen. Es ist zudem ein Sektor, der dringend Dekarbonisierungslösungen benötigt.»
Axpo verfügt über langjährige Erfahrung im Betrieb von Biomasse- und Biogasanlagen. In der Schweiz ist sie Branchenführerin in der Trockenvergärung von organischen Abfällen mit 15 Biogasanlagen, die erneuerbare Energie und nährstoffreichen Naturdünger produzieren. Auch anderswo in Europa leistet Axpo Pionierarbeit bei der Entwicklung von Biogasanlagen. In Spanien beispielsweise nutzt der Milchviehbetrieb Torre Santamaría die Gülle seines Viehs zur Erzeugung von Biomethan. Die Anlage speist derzeit jährlich 26 Gigawattstunden (GWh) Biomethan in das Gasnetz ein und wird in Zukunft ihre jährliche Biomethanproduktion auf 115 GWh mehr als vervierfachen. Dieses Jahr expandierte Axpo auch in den portugiesischen und italienischen Markt: Im April startete das Unternehmen in Portugal ein Biomethanprojekt mit einer Kapazität von 15 GWh, das bis Ende 2025 in Betrieb genommen werden soll. Im September kündigte Axpo den Baubeginn ihrer ersten Biomethananlage in Italien an, die jährlich rund 45 GWh erneuerbare Energie produzieren soll und ebenfalls bis Ende 2025 in Betrieb gehen wird.
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