29.07.2020 | Leistungsstarke Solarfarm für das Car House Altishofen

Solarstrom für Galliker Transport AG

Die grösste Carport-Solaranlage der Zentralschweiz steht auf dem Car House der Galliker Transport AG in Altishofen. Das Besondere: Nicht nur Solarpanels auf dem Dach, sondern auch an der Fassade produzieren erneuerbaren Strom – für jährlich rund 400 Haushalte. 

Rund 5’400 Parkfelder befinden sich im Car House in Altishofen. Dort parkiert sind Personenwagen und Nutzfahrzeuge, welche die Galliker Transport AG für ihre Kunden lagert und transportiert. Im Hinblick auf die Förderung erneuerbarer Energie wollte das Transportunternehmen das Dach des Parkhauses gleich doppelt nutzen: als Schutz der Neuwagen vor Regen, Schnee und Hagel sowie als eigenes Kraftwerk.

 «Damit die Autos im obersten Geschoss rundum sicher vor der Witterung geschützt sind, brauchte es Fassaden-Elemente», sagt Thomas Müller, Leiter Infrastrukturmanagement bei Galliker Transport AG. «Diese Elemente als Energiequelle zu nutzen, entspricht auch unserer Strategie.» Daher installierte CKW eine integrierte PV-Anlage, die aus über 6500 Panels besteht. Auf dem Dach und an der Fassade wurden teils auf Mass gefertigte Module montiert. Es ist bereits die dritte Anlage, die CKW für Galliker Transport installierte.

Gewappnet für die Zukunft

Die PV-Anlage ist ungefähr 1,5 Fussballfelder gross und produziert um die 1800 MWh pro Jahr. Das entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch von 400 Haushalten. Das Transportunternehmen nutzt den Strom selbst für das Car House und weitere eigene Liegenschaften. Überschüssiger Strom wird ins CKW-Netz eingespeist. 

«Die Montageanforderung der PhotovoltaikElemente war seitens Bauherrschaft herausfordernd. Sämtliche Photovoltaik-Elemente konnten nur mit einem Klemmsystem an der Stahlkonstruktion befestigt werden», sagt Patrick Küng, Leiter Solartechnik bei CKW. «Ohne Bohrlöcher wird die Korrosion der Konstruktion auf ein Minimum reduziert.» Zudem ist so die gesamte Konstruktion wasserdicht – damit die Neuwagen ihre Reise in die Welt hinaus unbeschadet antreten können.  

Die verschiedenen Montagearten 

Solaranlagen werden an ein Gebäude angebaut oder in ein Gebäude integriert. Es gibt drei verschiedene Varianten:

Solarmarkt Schweiz

Der Fotovoltaik-Markt in der Schweiz ist 2019 um zwanzig Prozent oder 332 Megawatt gewachsen. Eine Fläche in der Grösse von etwa 310 Fussballfeldern wurde mit neuen Anlagen überdeckt. Insgesamt decken die installierten Solarpanels mit 2,5 Gigawatt Leistung 3,8 Prozent des Strombedarfs.

Der Anteil der Solarstromproduktion am Stromverbrauch der Schweiz stieg damit 2019 gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,4 Prozentpunkte. Um die Energieziele des Bundes bis 2050 zu erreichen, müsste laut der Branche das 20-fache der heute installierten Solarleistung zugebaut werden.

Beim Neubau von Anlagen gab es 2019 einen Trend zu grösseren Anlagen. Die durchschnittliche Anlage war 22,5 Kilowatt (kW) gross, gegenüber 19,4 kW im Vorjahr. Einen Zuwachs von 39 Prozent gab  es auf Anlagen auf Industrie- und Gewerbebauten.

40 Prozent plus bei Speichern

Was die Batteriespeicher im Land betraf, so nahm die neu installierte Speicherkapazität um fast 40 Prozent zu. Die durchschnittliche Speichergrösse lag bei 13,5 Kilowattstunden gegenüber 9,1 im Vorjahr. Rund 15 Prozent der neu installierten Fotovoltaik-Anlagen auf Einfamilienhäusern wurden mit einem Batteriespeicher kombiniert.

Zu einem Einbruch kam es bei der Solarthermie. Der Verkauf von Kollektoranlagen zur Nutzung der Solarwärme brach laut Swissolar um 34 Prozent auf 39’000 Quadratmeter ein. Als Grund nannte der Branchenverband die Dominanz von Wärmepumpen in Neubauten. 2019 seien 24'000 Wärmepumpen installiert worden, neun Prozent mehr als im Vorjahr. Deren Kombination mit einer Photovoltaikanlage sei technisch einfacher als die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage.

Lesen Sie auch

Alle anzeigen

Energiemarkt

Strukturelle Engpässe und wachsende Unsicherheit vor dem Winter

Monatliches Update europäische Energiemärkte, November 2024

Mehr erfahren

Erneuerbare Energien

«Der Mensch bleibt der entscheidende Faktor»

Auch die Kraftwerke Mauvoisin waren von den Unwettern stark betroffen

Mehr erfahren

Erneuerbare Energien

«Wie können wir unsere Anlagen besser schützen?»

Gleich zwei Unwetter suchten das Walliser Saas-Tal in diesem Sommer heim

Mehr erfahren