01.02.2019 | Behagliche Wärme mit Holz von Axpo Tegra
Vor dem Cheminée-Feuer, auf der Couch, einen Roman verschlingen – solche Momente gehören zu den schönen Seiten kalter Winterabende. Nur, wie kommen die Holzscheite ins Wohnzimmer? Und was hat Axpo mit dieser Reise aus dem Schweizer Wald ins Wohnzimmer zu tun?
In den Wintermonaten sind lodernde Feuer in Cheminées in Schweizer Häusern keine Seltenheit. Fünf Holzscheite, rund 33 cm lang und 5 cm dick werden darin aufeinandergeschichtet. Einmal angezündet, spenden sie Wärme und behagliches Licht. Holz brennt aber bekanntlich nur, wenn es trocken ist. Axpo Tegra hat sich genau darauf spezialisiert – auf die Holztrocknung.
Die Brennkraft von Holz ist abhängig von seinem Wasseranteil. Grundsätzlich gilt: je trockener das Holz ist, desto besser brennt es. Wie gut ein Holz brennt wird als Heizwert (kWh/kg) ausgewiesen. Die Grösse bezeichnet die maximale Wärmemenge, welche bei der Verbrennung einer bestimmten Menge des Materials genutzt werden kann. Je geringer der Wasseranteil im Holz, desto grösser dessen Heizwert. Entscheidend ist auch die Holzart. Nicht alle Bäume eignen sich gleich gut für Brennholz. Nadelhölzer brennen z.B. tendenziell besser als Laubhölzer. Im Brennholzranking ist aber die Schweizer Buche top.
Um den Wasseranteil im Holz zu reduzieren, kann man es entweder längere Zeit liegen lassen oder es industriell trocknen. Letzteres ist eine der Kernkompetenzen von Axpo Tegra im bündnerischen Domat/Ems. Sie setzt dafür zwei unterschiedliche Trocknungstechniken ein: Die Containertrocknung und die Bandtrocknung.
Die zugeschnittenen Kaminholzscheite werden im Container gestapelt. Für die Trocknung wird die Abwärme des Holzkraftwerkes in den Container geleitet, wo die warme Luft die Holzscheite anbläst. Mit der Wärme verdampft ein Grossteil des Wassers, das sich im Holz befindet.
Ebenfalls aus der Abwärme des Heizkraftwerkes in Domat/Ems wird die Bandtrocknung betrieben.
Damit werden ausschliesslich Holzschnitzel getrocknet, wobei man hier den Wassergehalt etwas besser steuern kann als bei der Containertrocknung. Die Holzschnitzel werden auf einem luftdurchlässigen Laufband befördert, wo sie der durchströmenden warmen Luft ausgesetzt werden.
Zurück zur unserer Ausgangsfrage: Wie kommt das Holz aus dem Wald in den Wohnzimmerkamin? Axpo Tegra arbeitet seit vier Jahren mit dem Familienunternehmen Nauli AG zusammen. Das Unternehmen hat sich mit seiner Tochtergesellschaft Grischa Brennholz auf die Scheitholzaufbereitung spezialisiert. In ihrer vollautomatisierten Produktionsstätte in Bonaduz werden die Buchen angeliefert und zu handlichen Holzscheiten zugesägt, entgratet und im Container für den Transport zur Axpo Tegra gestapelt. Insgesamt trocknet Axpo Tegra rund 6'300 Tonnen Buchenholz pro Jahr. Nach der Trocknung werden die fertigen Scheithölzer zur Muttergesellschaft Nauli AG transportiert, wo sie abgepackt und an diverse Detailhandelsketten, regionale Wiederverkäufer sowie Privathaushalte weiterverteilt werden.
Im Regal des Detailhändlers findet man sie u.a. also, die Holzscheite, die sich für das Cheminée im Wohnzimmer eignen. Einmal angezündet, spenden sie Wärme für rund drei bis vier Stunden und machen unsere Winterabende auf der Couch um Welten gemütlicher.
Die Axpo Tegra AG betreibt in Domat/Ems das grösste Biomassekraftwerk der Schweiz. Das ökologische Holzkraftwerk verwertet Holzschnitzel von Holzabfällen aus Wald, Feld und Garten. Neben Strom entsteht als Prozesswärme heisser Wasserdampf. Diesen nutzt die benachbarte Ems-Chemie AG, die so ihren CO2-Ausstoss um 85 Prozent reduzieren konnte. Neben 25 eigenen Arbeitsplätzen und ca. 60 Arbeitsplätzen bei Partnerfirmen in der Forstwirtschaft und im Transportbereich generiert die Axpo Tegra AG in Graubünden eine jährliche Wertschöpfung in der Höhe von CHF 26 Mio.