18.06.2020 | Erste Schritte im Transformationsprozess sind gemacht

Welt 4.0: Axpo im digitalen Wandel

Innovation ist ein wichtiger Treiber der Axpo Strategie. Die damit verbundene digitale Transformation war bereits vor Corona Grundlage des unternehmerischen Wandels. Der Change-Prozess ist eingeleitet. So treiben wir Innovationen voran. So sind wir in der Welt 4.0 konkret unterwegs.

Für Axpo Verwaltungsrats-Präsident Thomas Sieber und das Axpo Team war bereits vor der aktuellen Corona-Krise klar: Um die Dynamik der Märkte im Energiebereich möglichst gut zu nutzen, muss Axpo aktiv und kreativ sein und auf einen digitalen Umbau setzen. «Nur wenn wir die Chancen der digitalen Transformation nutzen, erreichen wir unsere Ziele: Wir werden vernetzter, schneller, agiler, besser und innovativer», so Sieber.

Erste Schritte in diesem Change-Prozess sind bereits gemacht. So hat Axpo beispielsweise das Kraftwerk Sarganserland als Pilotprojekt zum ersten digitalen Kraftwerk der Schweiz umfunktioniert.

Insgesamt werden dort innert 12 Monaten 20 verschiedene Anwendungsfälle umgesetzt. Diese werden unter realen Bedingungen auf der gesamten Anlage getestet und auf deren Potenzial hin analysiert. Erste Resultate zeigen: Es gibt weniger Routineeinsätze, weniger Administration und weniger Fehler. Worum es beim Projekt im Detail geht, kann man hier nachlesen.

Auch sonst ist Axpo im Bereich Produktion & Netze innovativ und digital unterwegs.

  • Hydro 4.0 - Robotics: In diesem Bereich testet man unter anderem, die teilweise nur schwer zugänglichen Wasserfassungen der Kraftwerke statt zu Fuss mit Drohnen zu inspizieren. Oder man setzt in Partnerschaft mit einem ETH-Spinoff spezielle Drohnen zur Inspektion von Bauten, Staumauern, schwer zugänglichen, vertikalen Schächten, Wasserschlössern oder Druckstollen ein. Die Drohne fliegt ohne GPS- oder Satellitensteuerung entlang von installierten «Drähten» eine bestimmte Route ab und macht dabei Aufnahmen, um so eventuelle Schäden oder Veränderungen zu dokumentieren.  
  • Netze 4.0 – Das Digitalisierungsprogramm von Axpo Netze setzt auf Robotics und Analytics. So werden das 2200 Kilometer lange Axpo Stromverteilnetz und die 7500 Masten mittels Drohnen kontrolliert. Dank der Kontrolle aus der Luft müssen die Stromleitungen – anders als früher – nicht mehr ausgeschaltet werden, was die Sicherheit des Stromnetzes erhöht. Gearbeitet wird auch am Einsatz von 3-D-Printing im Bereich Netze.


Big Data Projekt

Natürlich werden bei Axpo auch Machine Learning und Advanced Analytics eingesetzt. So wurde im Rahmen eines Big Data Projekts eine Applikation entwickelt, die genauere Windenergieprognosen berechnet und darauf aufbauend die Handelsstrategie optimiert. Die Applikation nutzt maschinelles Lernen und trainiert sich jede Nacht automatisch neu. So können Handelsempfehlungen erstellt werden, die sich kontinuierlich entwickeln und sukzessive den Marktverhältnissen anpassen.
 

Innovation auf der Baustelle

Weitere spannende, innovative Projekte sind:

  • Green Accelerator: Gemeinsam mit GE Renewable Energy hat das Axpo Spin-off elblox einen neuen PPA-Marktplatz für erneuerbare Energien lanciert. Die Plattform «Green Accelerator» hilft Käufern und Verkäufern von erneuerbaren Energien standardisierte Stromabnahmeverträge (PPA) für grünen Strom zu den besten verfügbaren Preisen abzuschliessen. Mit einem schnellen und einfachen Verfahren kann Green Accelerator regelmässige Auktionen organisieren, damit Käufer und Verkäufer den für sie am besten geeigneten PPA auswählen können. Die Plattform unterstützt die Energiekäufer dabei, ihre Umwelt- und Nachhaltigkeitsbestrebungen zu erfüllen und gleichzeitig ihre Stromkosten zu senken. Und sie hilft den Energieverkäufern bei der Absicherung des Strompreisrisikos, so dass sie langfristige Investitionen in ihre Projekte absichern können.
  • emost: Hier geht es um Entwicklung, Produktion und Vermarktung von intelligenten Plug & Play-Batterie-Speichersystemen, die zur flexiblen und umweltfreundlichen Stromversorgung auf Baustellen, bei Veranstaltungen, in Notfällen oder als Ersatz für Dieselgeneratoren eingesetzt werden. Bereits wurden fünf solche Speichersysteme mit je einer Kapazität von 25 kWh gebaut – drei davon befinden sich auf Baustellen im Praxistest. In einem nächsten Schritt sollen die emost-Speichersysteme weiterentwickelt und deren Absatz in der Schweiz gesteigert werden. 
  • Smart Energy Innovation: Mit dem deutschen Start-up Oxygen Technologies, an dem CKW mit 20 Prozent beteiligt ist, will die Axpo Tochtergesellschaft eine intelligente Energieplattform für den Schweizer Markt entwickeln. Dabei soll eine Gesamtlösung entstehen, mit welcher Besitzer von Solaranlagen, Wärmepumpen, Batteriespeichern oder E-Ladestationen ihre Anlagen vernetzen und die Energieversorgung optimieren können.
  • Pulsee: Bei diesem innovativen Projekt wurde im Zusammenhang mit der vollen Marktöffnung in Italien ein neuer, rein digitaler Brand zur Vermarktung von Strom, Gas und Dienstleistungen an Privatkunden (30 Mio. potenzielle Kunden) geschaffen. «Pulsee» richtet sich in erster Linie an ein junges Publikum im Alter von 25 bis 35 Jahren, an Studenten, WG-Bewohner und Innovatoren – also Menschen, die es sich gewohnt sind digital unterwegs zu sein. Ihnen wird nicht nur mög-lichst preiswert Strom angeboten, sondern es werden auch zusätzliche Services bereitgestellt, welche zu ihrem Lebensstil passen - etwa bei der Rechnungsstellung oder bezüglich «Green Energy» und CO2-Fussabdruck. 

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