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03.03.2020 | Erstmals wird ein 380-Kilovolt-Höchstspannungskabel in den Boden verlegt

Eine Premiere für Swissgrid

Swissgrid baut zwischen Beznau und Birr die bestehende Stromleitung auf 380 kV aus. Auf einem 1,3 Kilometer langen Abschnitt am «Gäbihübel» bei Bözberg/Riniken verläuft diese künftig unterirdisch. Das ist eine Premiere für Swissgrid – an der auch Axpo beteiligt ist. Sie plant die Erdverkabelung für die nationale Netzgesellschaft.

Die Spannungserhöhung der Leitung zwischen Beznau (AG) und Mettlen (LU) von 220 kV auf 380 kV ist Bestandteil des «Strategischen Netzes 2025» von Swissgrid. Sie trägt dazu bei, die Versorgungssicherheit im Ballungraum Zürich und in der Zentralschweiz zu erhöhen. Zwischen Beznau und Birr besteht noch ein 6,5 Kilometer langes Teilstück, das jetzt umgebaut und im Verlauf von 2020 in Betrieb gehen soll.

Wo die Leitung genau durchführt, kann man in diesem Video von Swissgrid gut sehen:

Auf einer 1,3 Kilometer langen Teilstrecke am «Gäbihübel» bei Bözberg/Riniken verlegt Swissgrid erstmals ein Höchstspannungskabel einer 380-kV-Leitung unter die Erde – ein technisch herausforderndes Projekt. Wie das genau geht und was bei einem solchen Projekt alles berücksichtigt werden muss, erklärt dieses Video: 

Planung von Axpo

Mitbeteiligt am Pionierprojekt am «Gäbihübel» ist auch Axpo. Sie ist für die Planung des Projekts zuständig. Das Geschäft gehört zu den «Meilensteinen» von Axpo im strategisch wichtigen Drittmarktgeschäft.

Was sind die Herausforderungen dieses Projekts? Thomas Jödicke, der zuständige Projektleiter der Division Netze bei Axpo, erwähnt folgende Punkte: 

  • Die Rahmenbedingungen: Durch die lange Dauer der Planung – erste Planeingaben stammen aus dem Jahr 1988 als die Leitung noch Axpo gehörte – und aufgrund von Einsprachen aus der Bevölkerung veränderten sich die Rahmenbedingungen, was zu vielen Projektänderungen geführt hat. Entsprechend oft musste die Planung angepasst werden.

  • Die technischen Herausforderungen: Die 12 auf dem Teilstück verlegten Kabel wiegen insgesamt über 300 Tonnen. Zudem sind die Kabel mit einem Aussendurchmesser von 13.5 cm und einem Querschnitt des Aluminiumleiters von 2500 mm2 recht steif. Entsprechend herausfordernd war das Einziehen dieser Kabel in den beengten Verhältnissen der Übergangsbauwerke und durch die Kabelschutzrohre.
    Zudem gab es wie bei jeder grossen Baustelle auch Überraschungen. So war beispielsweise der Untergrund im Bereich der SBB-Bahnlinie, die unterquert werden musste, deutlich felsiger als angenommen, so dass bei den Bohrarbeiten zweier parallel verlaufender 38 m langer Betonröhren mit je einem Durchmesser von 2 m der Bohrkopf einmal ersetzt werden musste. 

Der Start der Bauarbeiten am «Gäbihübel» erfolgte bereits im August 2018. Voraussichtlich Mitte 2020 ist der Bau von Übergangsbauwerken, Kabelgraben und Freileitungsanschlüssen abgeschlossen und die neue Leitung kann in Betrieb genommen werden. Anschliessend erfolgt der Rückbau der heutigen 220 kV Freileitung.

Hier gibt es mehr grundsätzliche Informationen zum Thema Freileitungen und Erdverkabelung

Alle Bilder und Videos in diesem Beitrag: @Swissgrid

Zahlen zu Swissgrid

2006

Swissgrid ist 2006 im Hinblick auf die schrittweise stattfindende Liberalisierung des Schweizer Strommarkts entstanden. Seit 2008 sieht das Stromversorgungsgesetz (StromVG) vor, dass das Übertragungsnetz im Eigentum der nationalen Netzgesellschaft stehen muss.

2009

Seit 2009 ist Swissgrid als nationale Netzgesellschaft für den Betrieb, die Sicherheit und den Ausbau des Höchstspannungsnetzes verantwortlich. 

2013

In diesem Jahr hat Swissgrid das Höchstspannungsnetz übernommen – unter anderem auch von Axpo und CKW. Diese wurden wie alle anderen betroffenen Energieversorgungsunternehmen dafür entschädigt und sind Eigentümer von Swissgrid.

31,44 %

So hoch ist der Anteil von Axpo (Power AG/Solutions AG) am Aktienkapital von Swissgrid.

4,21 %

Soviel beträgt die Beteiligung der Axpo-Tochtergesellschaft Centralschweizerische Kraftwerke (CKW) an Swissgrid.

6700 km

So lang ist das Höchstpannungsnetz von Swissgrid. Dazu gehören auch 12’000 Masten. Weniger als ein Prozent davon sind Erdleitungen.

Zum Vergleich:  Das Verteilnetz (110kV/50KV/16kV) von Axpo beträgt rund 2200 Kilometer und rund 8000 Masten. Es besteht zu 82 Prozent aus Freileitungen und zu 18 Prozent aus Kabelleitungen. Axpo ist gegenüber beiden Technologien offen und setzt jeweils diejenige ein, die auf Grundlage objektiver Kriterien am sinnvollsten ist.

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