18.10.2017 | Axpo spannt mit WZ Systems zusammen
Axpo will im wachsenden Markt des Datennetzgeschäftes weiter expandieren. Sie gründet deshalb mit der WZ-Systems AG eine neue Firma (siehe Box). Daniel Zimmermann, Leiter Betrieb und Instandhaltung Axpo Power AG und Rainer Zürcher, CEO WZ-Systems AG und designierter CEO der neuen Firma erläutern die Hintergründe.
Rainer Zürcher, Sie haben vor 25 Jahren das Unternehmen WZ-Systems gegründet, haben es auf seine heutige Grösse ausgebaut und sind jetzt federführend daran beteiligt, dass Ihre Firma in Zukunft unter dem Dach der Axpo firmiert. Waren Sie die Selbstständigkeit irgendwann leid?
Rainer Zürcher (lacht): Nein, ganz im Gegenteil. Ich war und bin Unternehmer mit Leib und Seele, die WZ-Systems ist gewissermassen mein Baby. Aber ich musste mir eingestehen, dass wir mit der Zeit an die Grenzen des Wachstums gelangt sind – und dass wir nur dann den nächsten Schritt machen können, wenn wir uns einen starken Partner suchen.
Und dieser starke Partner ist die Axpo?
Zürcher: Absolut! Axpo und WZ-Systems arbeiten im Bereich Datenkommunikationsservices seit längerem eng zusammen, man kennt und schätzt sich. Wir haben das gleiche Verständnis, wenn es darum geht, gemeinsam Produkte zu entwickeln und den Kunden ganzheitliche Lösungen zur Verfügung zu stellen. Dass wir unsere Aktivitäten nun bündeln, war für alle Beteiligten ein logischer Schritt.
Daniel Zimmermann: Das kann ich bestätigen. Die Kompetenzen von Axpo in der krisensicheren Festnetzkommunikation im Industrieumfeld und das Know-how der WZ-Systems in der krisensicheren Mobilfunkkommunikation mit Fokus auf Blaulichtorganisationen ergänzen sich ideal. Gemeinsam sind wir stärker als allein und können uns in Zukunft zusammen dem Ausbau unserer Dienstleistungen widmen. Davon profitieren sowohl der Axpo Konzern als auch unsere Kunden.
Wäre die Axpo ohne den Zusammenschluss auch an ihre Grenzen gekommen, so wie Rainer Zürcher es für die WZ-Systems soeben beschrieben hat?
Zimmermann: Ja, das ist so. Für die neue Axpo WZ-Systems AG werden weitere Märkte zugänglich, die Axpo bisher aufgrund des hohen Initialaufwands schlichtweg nicht hätte erschliessen können. Wir sind seit jeher stark auf das Festnetzgeschäft im Industrieumfeld fokussiert, das ist unsere Kernkompetenz. Mit dem Know-how der WZ-Systems im Bereich Mobilfunklösungen für Blaulichtorganisationen schliessen wir beide die Lücke in unserem Angebot.
Wie soll das konkret aussehen, das Schliessen der Lücke?
Zürcher: Der Markt im Bereich der Datenkommunikation wächst stark, das ist ein globaler Trend. Die Anforderungen werden immer höher, aber gleichzeitig steigt auch die technische Komplexität. Viele Kunden haben das Bedürfnis, auf einen starken Partner zu setzen, der sich damit auskennt und ihnen alles aus einer Hand anbieten kann.
Gesucht wird also der viel zitierte One-Stop-Shop.
Zürcher: Richtig. Die Kunden tendieren heute weltweit grundsätzlich dazu, Dienstleistungen extern einzukaufen und auf Eigentum an der Infrastruktur zu verzichten. Auf die Schweiz herunter gebrochen heisst das, dass sie einen vertrauenswürdigen und etablierten Dienstleister suchen, der Swissness ausstrahlt, Sicherheit garantiert und ihnen die gewünschte Qualität liefert. Dank der Axpo sind wir da jetzt natürlich bestens aufgestellt.
Letztlich geht es ja darum, neue Geschäftsfelder zu erschliessen und zusätzliche Erträge für den Axpo Konzern zu entwickeln. Wie soll das geschehen?
Zimmermann: Sowohl die Axpo Abteilung für Datenkommunikation als auch die bisherige WZ-Systems haben in ihrem jeweiligen Spezialgebiet eine gute Marktstellung. Diese wollen wir natürlich halten. Durch gezieltes Cross-Selling ergeben sich darüber hinaus bedeutende Synergiepotenziale, die wir für zusätzliches Wachstum nutzen werden.
Zürcher: Hinzu kommt, dass wir mit einer grösseren Organisation auch grössere Kunden bedienen können. Auch auf diese Weise lässt sich unser Marktanteil dank der Zusammenlegung der Geschäftsaktivitäten ausweiten.
Axpo setzt auf zusätzliche Erträge aus dem Datennetzgeschäft: Um in diesem stark wachsenden Markt weiter expandieren zu können, bringt die Axpo Gruppe ihr Datenkommunikationsgeschäft, das bis anhin in der Division Netze angesiedelt war, in die WZ-Systems AG ein. In Zukunft wird das gemeinsame Geschäft der beiden Unternehmen unter dem Namen „Axpo WZ-Systems AG“ firmieren, an dem Axpo mit 80% beteiligt ist. Die Kompetenzen von Axpo im Bereich der krisensicheren Festnetzkommunikation im Industriefumfeld ergänzen sich ideal mit dem Know-how von WZ-Systems in der krisensicheren Mobilfunkkommunikation insbesondere für Blaulichtorganisationen und bieten somit eine solide Basis für die Erwirtschaftung zusätzlicher Erträge. CEO von Axpo WZ-Systems AG wird Rainer Zürcher, der Gründer von WZ-Systems.