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01.11.2024 | Gleich zwei Unwetter suchten das Walliser Saas-Tal in diesem Sommer heim

«Wie können wir unsere Anlagen besser schützen?»

Gleich zwei Unwetter suchten das Walliser Saas-Tal in diesem Sommer heim. Die Folgen waren verheerend und sind teilweise heute noch zu spüren.

Am 29. Juni 2024 kam es im südlichen Saas-Tal zu einem Rekord: Noch nie in seiner fast 60-jährigen Betriebszeit ist so viel Wasser in so kurzer Zeit in den Stausee Mattmark geflossen. «Fast ein Zehntel des Gesamtvolumens», staunt Betriebsleiter Philippe Ruffiner. Das Unwetter war ausserordentlich, bis zu 150 Liter Regen pro Quadratmeter schüttete es in 24 Stunden. Eine Katastrophe: Todesopfer, zerstörte Häuser, Murgänge und im Rhonetal überflutete Industriegebiete. 

Beträchtliche Schäden

Das Ausnahmewetter hat auch die Anlagen der Kraftwerke Mattmark nicht verschont. Immerhin: «Der Staudamm und die Anlagen befanden sich stets in einem sicheren Zustand». Dennoch waren die Schäden beträchtlich. Neun Wasserfassungen wurden teilweise verschüttet und mussten zeitweise ausser Betrieb genommen werden. Zudem blockierte ein grosser Murgang die Zufahrtstrasse zum Staudamm. Zum Glück war der Wasserpegel zu dieser Zeit tief, sodass der See bedeutende Wassermassen zurückhalten konnte.  «Wir haben so einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz leisten können».

Starkregen gab es auch am 5. September, als ein zweites Unwetter das Saastal heimsuchte. «Es war vor allem lokal sehr heftig». Wegen eines Murgangs musste die Kantonsstrasse zwischen Stalden und Saas-Balen gesperrt werden, das Saas-Tal war tagelang abgeschnitten. Und auch dieses Mal traf es Anlagen der Kraftwerke Mattmark, vor allem die Wasserfassungen Trift und im Almageller-Tal. Philippe Ruffiner vermutet einen Zusammenhang mit dem ersten Unwetter. «Im Juni sind viele Bäche über die Ufer getreten und haben eine Menge Geschiebe mitgebracht, das nun im Einzugsgebiet der Wasserfassungen liegt», sagt er. Dieses Material ist nicht gefestigt und kann bereits bei geringeren Niederschlagsmengen in Bewegung geraten.

Und was heisst das alles für die Mitarbeitenden? Viel, viel Arbeit. Während Wochen waren sie intensiv mit Instandhaltungsarbeiten beschäftigt, die im September teilweise noch andauerten. Und dann macht das zweite Unwetter die Anstrengungen bei den betroffenen Wasserfassungen zunichte und die Arbeit musste von vorne beginnen. «Etwas demotivierend», wie es Philippe Ruffiner diplomatisch sagt.

Was also kann man tun, damit die Kraftwerksanlagen nicht immer wieder aufs Neue repariert werden müssen? «Wir können wir unsere Anlagen besser schützen?», fragt sich auf Philippe Ruffiner. Im Vordergrund stehen technische und bauliche Massnahmen,  etwa die Wasserfassungen massiver zu bauen. Oder mit Systemen ausrüsten, damit sie im Notfall per Fernsteuerung ausgeleitet werden können.

Zusammenhalt stark ausgeprägt

Was die Unwetter auch gezeigt haben: Erfahrende, ortskundige Mitarbeitende sind für die Bewältigung solcher Extremsituationen unerlässlich. Und: Der Zusammenhalt im Saas-Tal ist stark ausgeprägt. Es gab sofort grosse Unterstützung für die Betroffenen. Ruffiner: «Gemeinde, Bergbahnen, Krisenstab, lokale Unternehmen – alle haben unbürokratisch zusammengearbeitet und die nötigen Massnahmen getroffen». Einen besonderen Dank richtet Ruffiner auch an seine 20 Mitarbeitenden und die beteiligten Mitarbeitenden der beauftragten Unternehmen, die einen enormen Einsatz geleistet haben – und Wasserfassungen im Notfall auch zwei Mal reparieren… 

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