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25.03.2025 | Ein Jahr bei Axpo: Iris’ Reise als Traderin

Das Fachjargon des Tradings lernen

Iris Eva Einarsdottir, Trading Operations Specialist, ist vor einem Jahr zum Trading-Team in Oslo gestossen. In diesem Interview blickt sie auf ihr erstes Jahr bei Axpo zurück, erzählt von ihrem beruflichen Werdegang, gibt Einblicke in ihre tägliche Arbeit und erklärt, warum Gespräche über das Wetter weit mehr als Small Talk sind.

Lass uns über deinen Hintergrund sprechen.

Ich habe meinen Bachelor- und Masterabschluss an der Norwegian School of Economics gemacht. Im Bachelorstudium habe ich Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft studiert, während ich mich im Master auf Volkwirtschaftliche Analysen spezialisiert habe. Vor und während meines Studiums war ich viel im Ausland – ich habe ein Jahr die High School in Chicago besucht und ein Austauschsemester an der Universität Kapstadt gemacht. Zwischen meinem Bachelor- und Masterstudium habe ich zudem sechs Monate an der norwegischen Botschaft in Island gearbeitet.

War die Energiebranche für dich schon immer interessant?

In meiner Masterarbeit habe ich mich mit Biotreibstoffen beschäftigt und untersucht, ob sie eine kosteneffiziente Möglichkeit zur Reduktion von CO₂-Emissionen bieten. Mein Fokus lag dabei auf dem Verteidigungssektor, was auch der Grund dafür war, dass ich begonnen habe in diesem Bereich zu arbeiten.

Energie hat mich schon immer fasziniert. Am Energiemarkt finde ich bemerkenswert, dass ein Wirtschaftsmarkt um ein System herum aufgebaut werden kann, das im Wesentlichen auf der Physik beruht. Zudem ist der Energiesektor sehr innovativ und entwickelt sich stetig weiter. Deshalb war für mich klar, dass ich in dieser Branche arbeiten und sie umfassend verstehen möchte.

Wie bist du auf Axpo aufmerksam geworden?

Ich habe eine Stellenausschreibung von Axpo gefunden. Da mein Freund aus der Schweiz kommt, kannte ich das Unternehmen bereits. Ich habe mich dann näher informiert und fand die Website sehr hilfreich. Besonders die Testimonials von Mitarbeitenden haben einen positiven Eindruck hinterlassen – also habe ich mich beworben.

Wie hast du den Bewerbungsprozess erlebt?

Zuerst habe ich meine Bewerbung für die Position als Trading Operations Specialist eingereicht. Danach folgten drei Interviews: ein erstes Online-Gespräch mit dem Trading-Team, ein weiteres Interview mit HR und schliesslich ein Vor-Ort-Gespräch mit dem erweiterten Trading-Team sowie dem Geschäftsführer von Axpo Nordic. Der gesamte Prozess verlief sehr schnell – mein erstes Interview war an einem Montag, und noch in derselben Woche erhielt ich das Angebot.

Drei Dinge sind mir besonders aufgefallen: die Komplexität und ständige Weiterentwicklung des Energiemarktes, das kompetente Team bei Axpo und der schnelle, gut strukturierte Bewerbungsprozess.

Hast du ein konkretes Karriereziel?

Mein Ziel ist es, mein Wissen und meine Fähigkeiten kontinuierlich weiterzuentwickeln, damit ich noch mehr zum Team beitragen kann. Ich möchte mehr Verantwortung übernehmen und bedeutende Ergebnisse erzielen. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich bei Axpo die Möglichkeit dazu habe. Das Team unterstützt mich unglaublich und ist immer bereit, meine Fragen zu beantworten. Axpo fördert auch eine Kultur, in der neue Ideen ermutigt werden, und man hat die Freiheit, sie umzusetzen, während man gleichzeitig Verantwortung übernimmt, die den eigenen Stärken und Ambitionen entspricht.

Wie ist das Geschlechterverhältnis in deinem Team?

Ich bin derzeit die einzige Frau im Trading-Team, aber Axpo Nordic legt grossen Wert auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis und eine starke Teamkultur. Zudem arbeite ich mit mehreren Frauen zusammen, die in dieser Branche führende Rollen innehaben – das ist sehr inspirierend. Während das Trading Team noch vielfältiger wird, freue ich mich, Teil eines integrativen und unterstützenden Umfelds zu sein, das unterschiedliche Perspektiven schätzt.

Welche Erkenntnisse hast du im vergangenen Jahr gewonnen?

Die Lernkurve war steil, aber es lohnte sich. Als ich bei Axpo anfing, wurde mir schnell klar, dass mein Wissen über den Energiemarkt nur an der Oberfläche kratzte. In den vergangenen zwölf Monaten habe ich ein viel tieferes Verständnis dafür entwickelt, wie sich Strompreise bilden und welche Faktoren sie beeinflussen. Ich habe gelernt, wie der physische Strommarkt funktioniert und welche Rolle die Finanzmärkte in diesem Bereich spielen. Zudem habe ich festgestellt, dass Gespräche über das Wetter weit mehr als Small Talk sind – sie sind essenziell für das Verständnis von Preisbewegungen und Markttrends. Um aktiv an Gesprächen im Trading-Umfeld teilzunehmen, habe ich mir ein völlig neues Vokabular angeeignet.

Hast du spezifische Schulungen oder berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten erhalten, um dich auf Kurs zu bringen?

Ja, viele. Da ich noch am Anfang meiner Karriere stehe, habe ich an einem Einführungskurs bei Nord Pool teilgenommen, der sowohl den physischen als auch den finanziellen Markt abdeckt. Zusätzlich habe ich mehrere externe Schulungen besucht und wertvolle Gespräche mit verschiedenen Teams innerhalb von Axpo geführt. Beispielsweise hat mir das Physical-Trading-Team erklärt, wie ihr Marktsegment funktioniert, und das Origination-Team gab mir Einblicke in seine Arbeit. Diese Kombination aus strukturiertem Training und internem Wissensaustausch war sehr wertvoll.

Ich hatte die Möglichkeit, Themen eigenständig zu erforschen und mich eingehender mit Bereichen zu befassen, die mich besonders interessierten, während ich aufschlussreiche Gespräche mit Kollegen aus dem gesamten Unternehmen führte. Insgesamt war es eine sehr einladende und informative Einführung in die Märkte.

Was sind deine Hauptaufgaben als Trading Operations Specialist?

Ich mache Preisabsicherungen für unser Portfolio und unsere Kunden, indem ich ihnen Zugang zum Finanzstrommarkt ermögliche, um künftige Preise zu sichern. Ich erstelle Preisangebote für monatliche, vierteljährliche oder jährliche Verträge. Wenn ein Kunde sich für einen Abschluss entscheidet, führe ich die Transaktion entweder an der Börse oder über Broker durch.

Zusätzlich analysiere ich den Markt und übernehme verschiedene ad-hoc-Aufgaben – mein Tagesablauf hängt stark von der Kundenaktivität ab.

Heisst das, es gibt nicht wirklich ein «typischen» Arbeitstag bei dir?

Mein Tag beginnt damit, dass ich die Preise für unsere Kunden aktualisiere. Anschliessend verschaffe ich mir einen Überblick über den Markt, darunter auch über Änderungen in der Wettervorhersage. Danach besprechen wir im Team die Marktbewegungen und unsere Strategie. Der Rest des Tages hängt von der Kundenaktivität ab, die von Tag zu Tag variieren kann.

Was macht einen erfolgreichen Trader aus?

Ich denke, es ist wichtig, konzentriert und fokussiert zu sein und schnell zwischen Aufgaben wechseln zu können, während man den Überblick über alles behält, woran man arbeitet. Prioritäten zu setzen ist der Schlüssel – die wichtigste Aufgabe zu jedem Zeitpunkt zu identifizieren.

Ausserdem ist es wichtig, Informationen zu filtern, da es einen ständigen Fluss von Aktualisierungen zu Marktgrundlagen gibt, wie z. B. Änderungen der Wettervorhersagen, von Angebot und Nachfrage und geopolitische Ereignisse. Man muss diese Informationen schnell bewerten und auswerten, um ihre Auswirkungen auf den Markt zu bestimmen. Daran arbeite ich kontinuierlich und hoffe, mich mit der Zeit zu verbessern, da dies definitiv ein herausfordernder Aspekt der Rolle ist.

Was sind die grössten Herausforderungen in deinem Job?

Auf dem Finanzmarkt ist die Liquidität relativ niedrig, was es schwierig machen kann, die richtigen Produkte für den Handel zu finden. Einer der anspruchsvollsten Aspekte meines Jobs ist es, schnell zwischen Aufgaben zu wechseln und dabei klare Prioritäten zu setzen. Da jeder Tag unvorhersehbar ist, weiss ich nie genau, was mich erwartet, wenn ich zur Arbeit komme. Das macht mir zwar Spass, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Die Verwaltung meiner Handelsgeschäfte, die Preisverfolgung verschiedener Broker und gleichzeitig das Eintauchen in neue Themen, die Beobachtung des Marktes und die Durchführung von Analysen können sehr anspruchsvoll sein. Darüber hinaus arbeite ich an der Modellierung von Wasserwerten als separates Projekt, was sowohl komplex als auch spannend ist.

Wenn du auf deine Zeit bei Axpo zurückblickst, was ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?

Auf jeden Fall das Team, das gesamte Arbeitsumfeld und die Unternehmenskultur: integrativ, schnelllebig und innovativ. Es ist ein sehr herzlicher, einladender, aber dennoch professioneller und unterhaltsamer Arbeitsplatz. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen.

Ich schätze auch die Vielfalt meiner Aufgaben – ich arbeite sowohl an Analysen als auch an operativen Tätigkeiten. So bleibt es für mich spannend. Ausserdem war es eine bereichernde berufliche Erfahrung, an Konferenzen wie der GO-Konferenz in Island oder dem REC Market Meeting in Amsterdam teilzunehmen und andere Marktteilnehmer zu treffen.

Wenn du 20 Jahre in die Zukunft blickst, wo siehst du dich dann in deiner Karriere?

Ich habe gelernt, dass langfristige Prognosen oft schwierig sind – aber ich hoffe, in 20 Jahren eine Expertin auf diesem Gebiet und gut darauf vorbereitet zu sein, mich den zukünftigen Entwicklungen in der Arbeitswelt anzupassen.

Wie entspannst du dich nach der Arbeit?

Ich bin gerne gesellig und bleibe aktiv, daher habe ich nach der Arbeit normalerweise etwas vor. Ob es nun ein Abendessen mit Freunden ist, Zeit mit der Familie, Wandern, Joggen oder Langlaufen – oder sogar etwas Neues auszuprobieren. Das ist eine grossartige Möglichkeit, mich zu entspannen und den Kopf frei zu bekommen, nachdem ich während des Arbeitstages so viele Informationen verarbeitet habe.

Hast du eine verborgene Fähigkeit oder ein Talent?

Das ist eine schwierige Frage. Aber ich würde sagen, dass ich mir ziemlich gut Namen und Gesichter merken kann. Das kann sehr nützlich sein, wenn man zu Konferenzen und Besprechungen geht.

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