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06.10.2021 | PwC-Studie zu Wasserstoff

Nachfrage könnte ab 2030 boomen

Bis 2050 wird die Nachfrage nach Wasserstoff weltweit stark zunehmen. Und zwar von heute 76 auf gegen 500 Megatonnen pro Jahr – vorausgesetzt die notwendige H2-Infrastruktur steht dafür bereit. Das zeigt eine Studie des World Energy Council (WEC), die er gemeinsam mit der Wirtschafts- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) und dem Electric Research Institute (EPRI) erarbeitet hat. 

Für die Studie «Hydrogen on the Horizon: Ready, almost set, go?» wurden verschiedene Energieszenarien und Strategieentwicklungen überprüft und 38 Expertinnen und Experten aus 23 verschiedenen Ländern befragt. Diese Länder stehen für 61 Prozent der weltweiten Energieproduktion und steuern rund 70 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukt bei. 

Die Studie rechnet mit 6 bis 25 Prozent Wasserstoffanteil am weltweiten Endenergieverbrauch bis 2050. Die Spannbreite ist also recht gross. Der Anteil ist abhängig von den Herstellungskosten für Wasserstoff, der benötigten Infrastruktur sowie dem technologischen Reifegrad. Sie variiert auch je nachdem, welches Klimaziel sich die Staaten weltweit setzen. Soll der Anstieg der Erderwärmung bis 2050 auf 1,8 Grad Celsius beschränkt werden, ist wesentlich mehr Wasserstoff notwendig als bei einer Beschränkung auf 2,3 Grad Celsius. 

Preislich noch nicht kompetitiv

Erschwerend für eine Verbreitung von Wasserstoff im Energiesystem sind gemäss Studie: 

  1. Grüner, C02-freier, Wasserstoff ist im Vergleich mit anderen Energieträgern in den meisten Anwendungsbereichen und an den meisten Standorten derzeit nicht wettbewerbsfähig. Das wird wahrscheinlich ohne eine erhebliche Unterstützung der Produktion so bleiben. Allerdings senden wichtige politische Akteure derzeit ermutigende Signale an den Markt: Mit den geeigneten politischen Maßnahmen und einer reiferen H2-Technologie könnte grüner Wasserstoff deshalb schon 2030 wettbewerbsfähig sein.
  2. Da sich die Wasserstoffwirtschaft in einem embryonalen Stadium der Entwicklung befindet, ist sie mit dem «Huhn-Ei-Problem» zwischen Angebot und Nachfrage konfrontiert, da es beiden an gesicherten Mengen der jeweils anderen Seite fehlt, um die Wertschöpfungskette aufzubauen.
  3. Der Reifegrad der zahlreichen Wasserstofftechnologien ist sehr unterschiedlich.
  4. Die Diskussion um die verschiedenen Erzeugungsarten des Wasserstoffs (Details dazu hier) stellen sich als Hemmnis für wichtige Innovationen und praktikable und kosteneffiziente Technologien dar.
Jetzt Infrastruktur aufbauen

Ab 2030 rechnen die Studienautoren mit einem möglichen Nachfrageboom. Ihrer Ansicht nach müsse das laufende Jahrzehnt dafür genutzt werden, die nötigen Infrastrukturen für Produktion, Transport, Import, Vertrieb und Nutzung von Wasserstoff aufzubauen. Dazu Folker Trepte, Leiter Energiewirtschaft bei PwC, gegenüber «E&M daily»: «Wir müssen jetzt handeln, in Deutschland, der EU und weltweit, um effektive Strukturen für Wasserstoff zu schaffen». Nur dann könne es gelingen, den stark wachsenden Bedarf mit einem entsprechenden Angebot zu erfüllen und die Pariser Klimaziele zu erreichen. 

Partnerschaften wichtig

Die Wasserstoffstrategien der untersuchten Länder sind sehr unterschiedlich: Länder in südlichen Regionen (Naher Osten, Nordafrika), die grünen Wasserstoff potenziell günstig produzieren können, wollen künftig größere Mengen in Staaten mit hohem Bedarf, aber niedrigem Erzeugungspotenzial exportieren. Asien und Europa dagegen setzen den Fokus auf die Nachfrage, um die CO2-intensiven Industrie- und Verkehrssektoren zu dekarbonisieren. In diesen Strategien spiegelt sich gemäss Studie die prognostizierte Preisentwicklung: In Australien, Chile und manchen afrikanischen Staaten werden die Herstellungskosten von Wasserstoff deutlich niedriger sein als in dicht besiedelten Gebieten Europas oder Asien. Deshalb seien internationalen Wasserstoff-Partnerschaften wesentlich, um H2 weltweit zum Durchbruch zu verhelfen.  

Hier geht es zur Studie

respektive zur Webseite des WEC

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